Yoga ist längst zum Trend geworden

Um was geht es eigentlich wirklich beim Yoga?

Um was geht es eigentlich wirklich beim Yoga?

Yoga ist längst zum Trend geworden. In jedem Fitnessstudio werden heute Yogakurse angeboten. Und dabei ist es noch gar nicht so lange her, da wurde Yoga noch in die Eso-Ecke gesteckt oder von verrückten Hippies praktiziert. Heute ist es längst Mainstream geworden. Was ist das Geheimnis des Yoga? Warum ist Yoga heute so angesagt und um was geht es eigentlich bei dieser uralten Lehre aus Indien? 

Yogastunde im Mangalam Yoga in Ravensburg

Yoga ist kein Sport und keine Religion

Yoga ist eine uralte Lehre aus Indien, die bis heute überlebt hat und im letzten Jahrhundert in den Westen gebracht wurde. Doch um was geht es dabei eigentlich genau?

Es gibt verschiedene überlieferte Texte über die Lehren des Yoga. Eine der bekanntesten ist das Yogasutra des Patanjali. Patanjali hat seine 195 Verse ca. 250 Jahre vor der Geburt Jesu Christi verfasst. Das Yogasutra bildet die textliche Grundlage für das heutige klassische Yoga. Zuvor war Yoga eine Lehre die mündlich von Lehrer zu Schüler weitergegeben wurde.

Ein Sutra des Patanjali lautet “Yoga chitta vritti nirodha”. Dieser Satz beschriebt ziemlich genau, was wir mit Yoga erreichen wollen. Klassisch wird er übersetzt mit: Der Zustand des Yoga wird erreicht, wenn wir die Bewegungen des Geistes zur Ruhe gebracht haben. Wir versuchen also durch unsere Yogapraxis unsere Gedanken zu beruhigen. Vielmehr geht es darum uns nicht mit unseren Gedanken zu identifizieren und uns stattdessen unseres göttlichen Kerns, Atmans, zu erinnern. Yoga kann so viel mehr als es auf den ersten Blick scheint. Das kann ich dir aus meiner eigenen Erfahrung versichern. Die tiefe Transformation, die durch Yoga möglich ist, wird durch diese wundervolle Interpretation des alten Yogasutra von Bhavani Silvia Maki verdeutlicht.

Yoga ist das bewusste Auflösen aller selbstlimitierenden und selbstzerstörerischen Muster, Strukturen, Gedanken in unserem eigenen Energiefeld.

(Bhavani Silvia Maki)

Wir sind von unseren Körpern abgeschnitten

Die Yogalehre zeigt uns beispielhaft wie sehr im Osten der Körper in die spirituelle Praxis mit einbezogen wurde. Gleichzeitig fand im Westen dieser Welt eine ganz andere Entwicklung statt. Schon durch die Christianisierung wurden wir Menschen immer mehr und mehr zu Verstandes-Menschen. In den Kirchen fand keine körperliche spirituelle Praxis mehr statt. Man hat sittlich gebetet und sich dabei nicht bewegt. Der Körper war Sünde und körperliche Verlangen wurden verteufelt. Sex war nur zum Zweck der Kinderzeugung zwischen Eheleuten geduldet.

Kollektive Erfahrungen werden über Generationen weitergegeben und es ist nicht so einfach sich davon zu lösen. Wir haben diese Vorstellungen tief in unseren Zellen verankert. Heute treiben wir Sport. Doch auch dabei geht es häufig um Leistung. Viele Menschen trainieren nicht im Einklang mit dem was sie wirklich brauchen. Wir überfordern oder unterfordern uns. Häufig haben wir das Gefühl für unseren Körper verloren und sind abgeschnitten von seinen Bedürfnissen.

Simone Meroth beim Schamanischen Feuerritual

Wir sind so viel mehr als nur unsere Gedanken

In Zeiten der Aufklärung ging es irgendwann nur noch darum, was bewiesen werden kann. “Ich denke, also bin ich” wurde zum Leitspruch jener Zeit. Alles was jeder wissenschaftlichen Grundlage entbehrte, war unwahr. Glauben hat immer mehr an Bedeutung verloren. Und genau so werden wir auch heute noch durch unsere Schulbildung geprägt. Die Yogaphilosophie sagt, dass wir viel mehr sind als nur unser Verstand.

Und wir Menschen spüren in der Tiefe unseres Seins, dass diese Lehre einen Kern Wahrheit enthält. Ja, wir sind mehr als nur unser Verstand. In unserer modernen und komplexen Welt haben wir den Glauben an uns selbst und an das was Größer ist als wir verloren. Und wir befinden uns auf der Suche nach dem Sinn des Lebens. 

Und das ist meiner Meinung nach die Antwort auf die Frage nach der Popularität des Yoga: Yoga gibt uns das zurück, was im Westen längst verloren war. Yoga erinnert uns daran, dass wir spirituelle Wesen sind und gibt uns Antwort auf unsere tiefsten Fragen und Sehnsüchte. Gleichzeitig erleichtert uns der sportliche Ansatz der Asana-Praxis den Einstieg in die Welt des Yoga enorm. 

Wir sind nicht menschliche Wesen,

die eine spirituelle Erfahrung machen,

sondern spirituelle Wesen,

die eine Erfahrung als Mensch machen. 

 

(Yogi Bhajan)

Yoga wurde von Männern gemacht

Auch in den patriarchalischen Gesellschaftsstrukturen des alten Indien war nicht alles Gold was glänzt. Man denke nur einmal an die Missstände, die das Kastensystem verursachte. Gleichzeitig war Yoga ein Weg der in in vielen Traditionen nur den Männern offen stand. Obwohl es beispielsweise in der Tantra Tradition auch bedeutende Yoginis gab und Frauen ebenbürtig praktizierten, war dies eher die Ausnahme. Und so kam es, dass Yoga auch von Männern zu uns in den Westen gebracht wurden und der heutige Yogaunterricht oft nicht ausreichend auf die Bedürfnisse der Frauen ausgelegt ist. 

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